Halbfinale
Petrissa Solja - Klaudia Kusinska (POL) 4:0 (6, 6, 4,
4)
Finale
Petrissa Solja -
Bernadette Szocs (ROU) 4:0 (7, 6, 10, 6)
Schülerinnen-Doppel
Halbfinale
Petrissa Solja/Nadine Sillus (Foto) - Dora Madarasz/Britt Eerland
(HUN/NED) 3:2 (-8, 8, -14, 6, 9)
Finale
Petrissa Solja/Nadine Sillus - Dijana
Holok/Anelija Lupulsku (SRB) 3:1 (-9, 8, 4, 4)
Gemischtes
Doppel
Halbfinale
Petrissa
Solja/Gavin Evans - Laura Gasnier/Romain Lorentz (FRA) 0:3 (-4, -12,
-5)
"Natürlich hätte ich auch gerne eine Goldmedaille gewonnen", gab
Amelie Solja nach dem verlorenen Einzel-Endspiel gegen Margaryta Pesotska
(Ukraine) zu. "Aber letztendlich bin ich mit meinem vier Medaillen auch sehr
zufrieden." Nach dem Gewinn von Silber im Team-Wettbewerb (2:3-Niederlage gegen
die Ukraine) holte Solja am Sonntag zunächst Bronze im Gemischten Doppel an der
Seite von Darius Knight (England).
Im Doppel freute sich Solja gemeinsam mit
Rosalia Stähr über Silber. Im Finale stellten sich Margaryta Pesotska und
Barbora Balazova (Slowakei) als die erwartet unangenehm zu spielende Kombination
heraus. "Wir wussten im Vorfeld, dass Beide sehr gut gegen Amelie und Rosalia
spielen würden", berichtete Bundestrainerin Eva Jeler. "Aber wir hatten sowohl
im ersten als auch dritten Satz unsere Möglichkeiten." Am Ende freuten sich
Pesotska/Balazova über den EM-Titel, während der Traum von Amelie Solja und
Rosalia Stähr, nach 2005 (in Prag bei den Schülerinnen) und 2006 (in Sarajewo
bei den Mädchen) zum dritten Mal Gold mit nach Hause zu nehmen, leider
zerplatzte. "Unsere Gegnerinnen waren in den entscheidenden Momenten einfach den
berühmten Tick besser", gab Stähr ehrlich zu.
Das Drehbuch zum Einzel-Endspiel zwischen Amelie Solja und
Margaryta Pesotska hätte Alfred Hitchcock nicht besser schreiben können. Während
die drei parallel startenden Finals bereits beendet waren, lieferten sich die
Spielerinnen aus der Ukraine und Deutschland einen erbitterten Kampf. Beim Stand
von 11:3, 11:8 und 11:4 für Pesotska deutete alles auf ein schnelles Ende hin,
denn bereits im Mannschafts-Wettkampf war Solja ohne Siegchance. Doch es kam
anders: Die 17-Jährige DTTB-Starterin verriet, "dass ich anschließend einfach
ohne nachzudenken drauf los gespielt habe. Schließlich hatte ich nichts mehr zu
verlieren." Eine Taktik, die Erfolg brachte. Mit 11:5, 11:6 und 13:11 (nach
Abwehr von drei Matchbällen beim Stand von 7:10) glich Amelie Solja nach Sätzen
aus. Auch der Entscheidungsdurchgang war an Spannung und Dramatik nicht zu
überbieten. Mit 10:9 führte die Bundesliga-Spielerin des TTSV
Saarlouis-Fraulautern und hatte Matchball zu ihrem ersten Einzeltitel bei einer
Europameisterschaft. Doch Margaryta Pesotska kam zurück, wehrte den Matchball ab
und entschied ihrerseits den Satz mit 12:10 für sich. Die Ukrainerin ließ ihren
Freudentränen freien Lauf, während Amelie Solja Trost bei Eva Jeler fand. "Im
ersten Moment bin ich natürlich enttäuscht. Das ist doch ganz klar", gab die vor
einem Jahr in Bratislava gekürte Silbermedaillen-Gewinnerin ehrlich zu. "Beim
nächsten Aufeinandertreffen werde ich versuchen, mich für die zwei Niederlagen
hier in Terni zu revanchieren."
Im Rahmen der Siegerehrungen strahlten die Solja-Sisters wieder
unisono. "Ich wollte, dass die deutsche Nationalhymne heute gespielt wird",
verriet Amelie Solja. "Das hat meine Schwester mit ihren beiden Goldmedaillen
geschafft. Deshalb war es noch ein schöner
Finaltag."
Mädchen-Einzel
Amelie Solja - Aurore Dessaint (FRA) 4:0 (4, 13, 5,
6)
Finale
Amelie Solja -
Margaryta Pesotska (UKR) 3:4 (-3, -8, -4, 5, 6, 11,
-10)
Mädchen-Doppel
Halbfinale
Amelie Solja/Rosalia Stähr - Monika Molnar/Mirela Durak (SRB/CRO)
3:0 (6, 4, 8)
Finale
Amelie Solja/Rosalia Stähr - Barbora
Balazova/Margaryta Pesotska (SVK/UKR) 1:3 (-9, 7, -12,
-9)
Gemischtes
Doppel
Halbfinale
Amelie
Solja/Darius Knigth (ENG) - Camelia Postoaca/Hunor Szocs (ROU) 0:3 (-8, -8,
-4)
Als letzter deutscher Spieler ist Christoph Schmidl im
Achtelfinale des Jungen-Einzels ausgeschieden. Der 16-Jährige, im
Team-Wettbewerb nur einmal zum Zug gekommen, war gegen den stark auftrumpfenden
Florent Lamoque (Belgien) ohne jegliche Siegchance. "Eigentlich habe ich ganz
gut gespielt", stellte der Zweitligaspieler des TTC Fortuna Passau fest. "Nur
leider war Lamoque einfach zu stark. Auf der anderen Seite bin ich jedoch
zufrieden, die Runde der letzten 16 erreicht zu haben." Im Doppel-Wettbewerb
standen Christoph Schmidl und Patrick Franziska, vor einem Jahr in Bratislava
noch zur goldenen Schüler-Mannschaft gehörend, kurz vor dem Gewinn einer
Medaille. Im Viertelfinale unterlagen Schmidl/Franziska im Entscheidungssatz
Tomas Tregler/Pavel Sirucek (Tschechische Republik) trotz eines
zwischenzeitlichen 9:8-Vorsprungs mit 9:11. "Diese Niederlage ist sehr
unglücklich", kommentierte Schmidl, während Franziska trotz des Resultats
zufrieden war. "Gegenüber der Einzel-Konkurrenz habe ich gut gespielt und
dagegen gehalten." Das stärkste Spiel lieferten Franziska/Schmidl im
Achtelfinale gegen die Mitfavoriten Daniel Kosiba/Peter Sebestyen (Ungarn) ab.
"So gut habe ich die Beiden in den vergangenen zwei Jahren noch nicht zusammen
spielen sehen", zeigte sich Betreuer und Schüler-Bundestrainer Klaus
Schmittinger erstaunt. "Das war eine nahezu perfekte Vorstellung", ergänzte
Franziska. Besonders im Aufschlag-Rückschlag-Bereich habe das Duo eine "sehr
gute Qualität" besessen. Ebenfalls kurz vor dem Halbfinal-Einzug standen auch
David Steinle/Erik Bottroff, die zwar mit 1:3 gegen die an Position eins
gesetzten Paul Drinkhall/Darius Knight verloren, zwei Sätze jedoch erst in der
Verlängerung abgaben. "Wir hatten nicht viele Siegchancen. Die Wenigen haben wir
auch noch vergeben", resümierte ein enttäuschter
Bottroff.
Jungen-Einzel
Achtelfinale
Christoph Schmidl - Florent
Lamoque (BEL) 0:4 (-7, -8, -3, -5)
Schüler: Gregor Surnin scheitert als letzter
Deutscher im Achtelfinale
Einzig verbliebender DTTB-Starter im Achtelfinale des Schüler-Feldes war Gregor Surnin. Der Hesse wurde mit
dem Erreichen des Achtelfinals zwar seiner Setzung gerecht, doch mehr war nicht
möglich. Gegen die Nummer fünf der Europarangliste fiel die Vorentscheidung
gleich im ersten Satz, als Surnin insgesamt fünf Satzbälle nicht verwerten
konnte. "Wenn Gregor diesen Durchgang gewonnen hätte, wäre die Partie sicherlich
anders verlaufen", mutmaßte Betreuer Georg Imhof.
Zufrieden mit dem Gesamtabschneiden zeigte sich der
Vizepräsident Jugend Jürgen Ahlert. "Mit neun Medaillen bei der JEM sind wir im
Nachwuchsbereich weiterhin eine der erfolgreichsten Nationen in Europa. Die
Farbe der Medaillen hätte natürlich gerne noch ein wenig Goldiger sein können,
denn in allen vier verlorenen Endspielen hatten unsere Spielerinnen durchaus
gute Siegchancen. Mein besonderer Glückwunsch gilt den
Goldmedaillengewinnerinnen Petrissa Solja und Nadine Sillus, aber natürlich auch
den weiteren Medaillengewinnern sowie dem Trainerstab und dem Team im
Hintergrund, ohne die diese Erfolge natürlich nicht möglich gewesen
wären. Petrissa ist sicher eine der
größten europäischen Nachwuchshoffnungen überhaupt, von der wir uns langfristig
noch viel erhoffen dürfen. Schade ist, dass es Amelie Solja zum
Abschluss ihrer überaus erfolgreichen Jugendzeit nicht vergönnt war, den
europäischen Einzeltitel zu erringen. Im
männlichen Nachwuchsbereich haben in diesem Jahr die Engländer und Franzosen
klar dominiert, unsere jungen Spieler wie z.B. Christoph Schmidl und Patrick
Franziska werden sich aber sicherlich in den beiden nächsten Jahren wieder weit
nach vorne spielen.
Die Rahmenbedingungen in Terni waren für alle Teilnehmer
sehr schwierig, weder die räumlichen noch die organisatorischen Gegebenheiten
entsprachen in vielen Bereichen den Vorstellungen und Erwartungen an eine
Europameisterschaft. Mit allein 916 akkreditierten Aktiven und Trainern sprengt
die Meisterschaft jedoch auch den finanziell -zumindest in Westeuropa -
leistbaren Rahmen, so dass die Forderungen etlicher Verbände nach einer Teilung
der Europameisterschaften sicherlich eine spannende Diskussion in der
ETTU nach sich
ziehen werden."
Die kommenden
Termine
27.
Juli: