Deutscher Tischtennis-Bund – Presse-Information 21. März 2010


German Open in Berlin (18.-21.3.)

Ma Long Nachfolger von Timo Boll
als Gewinner der German Open

Berlin. Ma Long heißt der Gewinner der German Open 2010 in Berlin. Der Weltranglistenerste aus China setzte sich in einem Duell der beiden Topgesetzten am Nachmittag vor 3600 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle gegen seinen Landsmann und amtierenden Weltmeister, Wang Hao, mit 4:1 durch. Für Ma Long ist es nach Bremen 2007 bereits der zweite German-Open-Titel. Er hatte auf den Weg ins Endspiel unter anderem Deutschlands Nummer zwei, Dimitrij Ovtcharov, ausgeschaltet. Auch im Doppel stand er ganz oben bei der Siegerehrung: Hier gewann er an der Seite von Timo-Boll-Bezwinger Chen Qi.

"Als an Position eins Gesetzter war ich natürlich ein bisschen unter Druck, aber das hat mir nichts ausgemacht. Denn im Finale war ich in einer ziemlich guten Form", erklärte der 21-jährige Gewinner des diesjährigen Pro-Tour-Finals. Spielerisch und taktisch seien er und der fünf Jahre ältere Wang Hao auf Augenhöhe. "Entscheidend war deshalb heute meine psychische Stärke", so Ma.

Sein Kontrahent präsentierte sich bei der deutschen Pro-Tour-Station in einer sichtlich besseren körperlichen Verfassung als noch vor einigen Monaten. "Ich habe an meiner Physis und meiner Psyche gearbeitet", sagte der Mannschafts-Olympiasieger von Peking. "Ich will gut spielen und so viel gewinnen wie möglich, um mich für unser WM-Aufgebot zu empfehlen und in Moskau Weltmeister zu werden."

Marathon-Frau Feng selbst am meisten überrascht

Mit aller asiatischen Zurückhaltung überglücklich war die Marathon-Frau der German Open. Feng Yalan gewann nach dem U21-Wettbewerb gestern Abend heute auch die Damen-Einzel-Konkurrenz - und das als Qualifikantin. Die 20-jährige Jugend-Weltmeisterin von 2006 spielte in Deutschland ihr erstes Pro-Tour-Turnier überhaupt, wird zurzeit noch nicht einmal in der Weltrangliste geführt, weil ihr aktuelle internationale Ergebnisse fehlen. "Natürlich bin ich jetzt total müde, aber damit kann ich umgehen. Mit dem Kopf bin ich immer noch im Turnier", sagte Feng nach ihrem 4:3-Sieg über ihre Nationalteamkollegin Ding Ning, die ein Jahr jüngere Weltranglistensechste. Im Finale hatte sie einen 1:3-Satzrückstand aufgeholt und die letzten drei Durchgänge mit ihrem aggressiven Topspinspiel dominiert. "Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass ich hier gewinnen könnte." Sie habe ihre Gegnerin im Vorfeld gut studiert. "Als sie in Führung lag, habe ich zu überhastet gespielt. Ich wusste, dass das passieren könnte", erläuterte Feng. "Ich musste das Spiel langsamer machen, um mich heranzukämpfen. Das ist mit nach dem vierten Satz gut gelungen. Dann konnte ich meine Stärke beim Topspin voll ausspielen."

Damen-Doppel-Titel geht an Japan

Ai Fukuhara und Kasumi Ishikawa brachen am Nachmittag einen Zacken aus der ansonsten makellosen German-Open-Krone des chinesischen Teams an diesem Finalsonntag. Im Doppel-Endspiel setzte sich das eingespielte japanische Duo gegen die favorisierten Chinesinnen Ding Ning und Li Xiaodan in sieben umkämpften Sätzen durch. Das Doppel-Endspiel der Herren war dann aber wieder fest in chinesischer Hand. Chen Qi/Ma Long behaupteten sich in fünf Sätzen gegen Hao Shuai/Zhang Jike.

„Zufrieden ist untertrieben“, bilanzierte Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), auf die Frage nach seinem German-Open-Fazit. Besonders erfreut zeigte sich Weikert angesichts des großen Zuschauerzuspruchs: „Wir können in Berlin mit knapp 12.000 Besuchern ein Rekordzuschauerergebnis bei German Open vermelden. Dazu kommen die Spielerinnen und Spieler aus rund 50 Nationen, tausend Akkreditierte und 150 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.“

Berlin hat sich erneut als ein ausgezeichneter Gastgeber für Tischtennis-Großveranstaltungen präsentiert. Zuletzt waren die German Open im November 2008 in der Hauptstadt zu Gast, damals im Velodrom. „Wir kommen gerne wieder nach Berlin“, bestätigte Weikert. „Die German Open oder das Europe Top 12 im Jahre 2013 sind sicher auch für Berlin interessante Veranstaltungen.“ Er dankte mit Präsident Jörg Dampke dem Berliner Tisch-Tennis Verband ebenso für dessen Unterstützung bei der Ausrichtung des Turniers wie dem Team der Velomax GmbH um Projektleiterin Andrea Dagenbach als Hallenbetreiber.

Chinesen haben German Open Stempel aufgedrückt

„Aus sportlicher Sicht haben die Chinesen den German Open ihren Stempel aufgedrückt, die bis auf den U21-Wettbewerb der Herren in allen Finals vertreten sind“, analysierte DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig. „Sie waren mit einer sehr starken Mannschaft am Start, und der Turnierverlauf spiegelt sehr gut die Verhältnisse im Welttischtennis wieder.“ Schimmelpfennig ist mit dem Abschneiden des deutschen Teams insgesamt zufrieden. Mit Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov sowie dem Doppel Patrick Baum/Bastian Steger war Deutschland in drei Viertelfinals vertreten und unterlag dort der Olympiasieger- und Weltmeisternation. „Die German Open sind für uns eine Standortbestimmung auf dem Weg zu den Team-Weltmeisterschaften im Mai. Bei Timo und Christian war krankheits- und verletzungsbedingt lange nicht klar, ob sie überhaupt in Berlin würden starten können. Vor diesem Hintergrund haben sich beide sehr gut verkauft. Auch Dimitrij hat vor allem gegen Xu Xin eine sehr starke Leistung abgeliefert. Die Mannschaft hat sich insgesamt gut präsentiert.“

Bei den Damen hob der Sportdirektor die Auftritte der jungen Garde hervor. „Es ist sehr schwer, bei so einer hochklassig besetzten Veranstaltung unter die Top 16 zu kommen: Für unsere jungen Spielerinnen wie Sabine Winter oder Petrissa Solja sind die Vergleiche mit der Weltelite wichtig um zu erkennen, wie weit sie noch von der Spitze weg sind und woran sie arbeiten müssen. Die German Open haben Perspektiven aufgezeigt“, so Schimmelpfennig abschließend.

Die Ergebnisse von Sonntag im Überblick

Damen-Doppel, Finale
Ai Fukuhara/Kasumi Ishikawa JPN - Ding Ning/Li Xiaodan CHN 4:3 (2, -11, 10, -9, 2, -5, 8)

Herren-Doppel, Finale
Chen Qi/Ma Long CHN - Hao Shuai/Zhang Jike CHN 4:1 (9, 10, 7, -4, 13) 

Damen-Einzel, Halbfinale
Feng Yalan CHN - Feng Tianwei SIN 4:0 (9, 8, 7, 2)
Ding Ning CHN - Wu Yang CHN 4:1 (8, 7, -9, 5, 7)

Finale
Feng Yalan CHN - Ding Ning CHN 4:3 (-3, 8, -8, -3, 5, 5, 6)

Herren-Einzel, Halbfinale
Ma Long CHN - Chen Qi CHN 4:1 (9, -6, 12, 21, 8)
Wang Hao CHN - Zhang Jike CHN 4:0 (8, 9, 7, 9)

Finale
Ma Long CHN - Wang Hao CHN 4:1 (13, -8, 7, 6, 7)


Die kommenden Termine



29. - 30. März
Volkswagen Cup in Guangzhou (CHN), http://www.ittf.com/competitions/competitions2.asp?Competition_ID=1938&category=media

8. - 11. April
JOOLA German Junior Open in Seligenstadt

10. April
Außerordentlicher DTTB-Bundestag in Seligenstadt

13. - 15. April
Euro-Asia All Stars Series, Hinspiel in Peking (CHN)


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