Karsten ZippMit dem Corona-Virus lässt sich nicht Ping Pong spielen. Das lernen dieser Tage die Politiker und das erfahren leidvoll auch viele Sportverbände. Zum Beispiel auch der Hessische Tischtennis-Verband (HTTV). Den voreiligen und deshalb schwachen Aufschlag lieferte dabei die Politik, die ja das Verbot von Kontaktsportarten derart gelockert hat, dass zehn Menschen sich wieder dicht gedrängt, sportlich miteinander beschäftigen dürfen. Den harten Rückschlag erteilte der Virus. Durch heimkehrende Urlauber ist die Zahl der Corona-Infizierten zuletzt gestiegen.
Den nächsten Schmetterball könnte wieder die Politik platzieren, in dem sie Kontaktsport erneut untersagt. Und mitten in diesem verwirrenden Ping Pong stehen die Verantwortlichen des HTTV. Aus eigener Überzeugung und mit starkem Rückenwind von der Basis hätten die Frauen und Männer um Präsident Andreas Hain die kommende Saison gar zu gerne ohne Doppel absolvieren lassen. Doch eine derartige Reform verhindert die Wettspielordnung, da diese an die politischen Vorgaben geknüpft ist. Also musste der HTTV zähneknirschend die Doppel wieder zulassen. Und jeder, der mal Tischtennis gespielt hat, weiß wie dicht der Kontakt dabei ist. Ein Doppel ist zudem keine Partnerschaft fürs Leben, sondern gerade in den unteren Ligen eine derart kurzfristige Liaison, dass der Partner am Montag Müller und am Dienstag Schmidt heißt. Ein tatsächlich schweißtreibendes Paradies für jeden Virus.
Wer wiederum mitbekommen hat, wie hart die teils ehrenamtliche HTTV-Spitze um den bestmöglichen Schutz für ihre Spieler und Vereine gekämpft hat, kann nur zu zwei Schlussfolgerungen kommen: Zum einen dürfen sich politische Entscheidungen gerade in Corona-Zeiten nicht danach richten, kurzfristig eine Minderheit von Corona-Ignoranten glücklich zu machen. Und zum anderen sollte kein Tischtennisspieler mehr behaupten, dass die Verbände abgehoben von ihrer Basis regieren. Das tun diese keineswegs. Zumindest nicht beim HTTV. Dieser dürfte sich in dem Ping Pong zwischen Politik und Virus höchstens wie der schwächste Spieler aus einem Trio beim Rundlauf vorgekommen sein.


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